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Bad Beat Berlin wird als Deutschland I Zweiter beim Everest Poker 6inVegas-Finale |
Erstellt von Stefan Schüttler am 08.06.2009 |
Bereits nach Tag 1 und den SnGs führte das Team aus Österreich mit je 11.000 Chips vor Team Schweiz (9400), Deutschland 2 mit 8.500 und zuletzt Deutschand 1 mit 7.100 Chips. Nach einer meist wohl recht kurzen Nacht spielten in je einem Heads Up am Sonntag vormittag alle Spieler davon bereits um 1000 Chips, und da ich z.B. mein HU verlor, standen mir zum Beginn des MTTs nur noch 6100 Chips zur Verfügung, wohingegen der Chipleader an meinem Tisch bereits nach gewonnenem HU bereits über 12.000 verfügte.
Ansonsten konnten die Schweizer gleich vier HUs, gewinnen, und so nochmals 2.000 mehr an Chips horten, wohingegen Bad Beat Berlin alias Deutschland 1 und Österreich hier ausgeglichen spielten und Deutschland 2 nur zwei HUs siegreich abschließen konnten. Neben dem Spaß war hier das Highlight der Serie wohl der Jubelruf unserer “Geheimwaffe” Andrea Trautmann, die ihren Gegner bezwingen konnte, um danach zu gestehen, dies sei ihr erstes Live-Heads-Up ihres Lebens überhaupt gewesen. Bad Beat Berlin bzw. meine Wenigkeit als Teamkapitän hatte da Team eben nicht nach Spielstärke oder Poker-Erfahrung zusammengestellt, sondern möglichst allen eine Chance gegeben…
So ging es nun also in der alles entscheidende MTT-Finale, und von Beginn an sah alles nach einem Zweikampf von Österreich gegen die Schweiz um den Sieg aus. Beide Teams waren mit einer homogenen und hoch motivierten Truppe jüngerer aber erfahrener Spieler angetreten, auch Deutschland 2 mit Stefanie Bergener und Kollegen schien noch Chancen zu haben, wohingegen Bad Beat Berlin da etwas aus der Reihe tanzte und zumindest mit Andrea und Rainer mit zwei Spielern angetreten war, die nun bislang noch vergleichsweise wenig Erfahrung (im Pokerbereich!) sammeln konnten, und stattdessen Lebenserfahrung und eine ganz spezielle Anleitung (stregn geheim bzw. megateuer ;-)) mit auf den Weg nehmen konnten. Bei vier Tischen a sechs Spieler wurde nun short-hand Poker gespielt. Bei Blindlevels von 25 Minuten und zu Beginn doch sehr tiefer Struktur tat sich im Turnier lange erstmal nichts. Niemand wollte wohl als erstes ausscheiden, und ich hatte auch nicht unbedingt den Eindruck, man würde unbedingt die Shortstacks (von Team Deutschland 1) noch groß ernst nehmen und entsprechend angreifen wollen, sodass wir hier weiter an unserem Image arbeiten und tatsächlich auch noch Chips generieren konnten.
Darüber hinaus wurde tight ohne Ende gespielt, und selbst Asse wurden von einem Spieler von Deutschland 2 auf ein Re-Reraise hin gegen ein geflopptes Set gefoldet. Bei mir am Tisch bekam ich damit einen interessanten Tell, als mir versichert wurde, alle österreichischen Spieler hätten genau gewußt, dass ihr Spieler mit dem ReReRaise All-In ein Set haben musste, was somit auch bedeutete, das sie ihm entweder einen solchen Bluff gar nicht zutrauten oder aber, dass es eben die Teamstrategie war so zu spielen. Mir war es recht. Ich verteidigte mehrfach hartnäckig und aggressiv meinen Bigblind und konnte mich so ganz gut behaupten. Nachdem ein Schweizer aufgrund des ersten Ausscheidens und damit einer verlorenen Wette am Vortag zum HU bereits im Bademantel antreten musste, war die Angst dort wohl besonders groß, als erstes zu busten, bis endlich Achim Grimm von Deutschland 2 sich erbarmte, und das Schicksal auf sich nahm. Dann ging es etwas schneller und unser Rainer Pitsch lief mit AK in Könige, die hielten. Stefanie Bergener hielt es auch nicht mehr länger und nachdem dann auch noch David Kämmerer von Deutschland 2 ausgeschieden war, hatte seine Mannschaft mit einem 24., 22. und 21. Platz nur 7 Punkte gemacht und war damit quasi bereits aus dem Rennen. Auf Platz 20 erwischte es Martin Ohde von Österreich und damit hieß es Vorteil Schweiz. Steve Helbig (D1) auf Platz 19 baute den Vorsprung der Schweiz um einen weitern Punkt aus, da man ja im Vergleich zu Österreich nun mit eine Spieler mehr im Turnier war, aber dann verabschiedete sich der Eidgenosse David Bustamente und Austria holte also auf. Als der Schweizer Martin Frei daraufhin auf Platz 17 ebenfalls die Waffen strecken musste, war Österreich sogar wieder in Führung, und kurz vor dem Abendessen watr dann auch für Robert Kleene von Team Deutschland 2 Endstation. Während wir mit Bad Beat Berlin bzw. Deutschland1 und noch mit vier Spielern im Turnier uns das grandiose Abendessen im Alpine Palace munden ließen, entschied sich Österreich zum Hungern und einer Geheimbesprechung. Ich selbst intervenierte bei der Turnierleitung ob der inzwischen sehr hohen Blinds, die nun abermalig ansteigen sollten und bei noch 15 Teilnehmer einen durchschnittliche M von unter 5 ergeben hätten. So konnte dankenswerter Weise erreicht werden, dass das Blindlevel (500/1000) immerhin nochmals wiederholt wurde, und auch wenn das Argument, man müsse sein Spiel eben nach der Struktur und nicht die Struktur nach dem Spielern richten, und es eben auch eine Benachteiligung der Bigstack sei… nicht ganz jeder Logik entbehrt, so muss es ja nicht zwingend überall die Bad Beat Berlin 25 Bigblind-Durchschnittsregelung sein, aber ein durchschnittlicher M von 3,5 ist dann vielleicht doch etwas übertrieben. Leider erwischte es nach der Pause dann gleich unseren Spieler Dietmar Schmidt auf Platz 15. Leon Burkhard aus der Schweiz wurde 14. was der Österreicher Michael Himmel mit Platz 13 kompensierte, aber nun stiegen die Blind abermalig heftig, und das Turnier ging in die entscheidende Phase. Auf Platz 12 und 11 beendeten die Schweizer Marco Eisenring und Teamkapitän Marcel Koller wohl den Schweizer Traum vom Sieg, und auf Platz 10 ging Nik Wageneder von Austria bevor sein Teamkapitän Agry Zarza auf Platz 9 das Turnier beendete. Alexander Quintana von Deutschland 2 ging auf 8, und als Bubble Boy vor dem Final table verabschiedete sich mit Daniel Walter der letzte Schweizer. Somit saßen nun drei Spieler von Bad Beat Berlin, zwei Österreicher und ein Spieler von Deutschland 2 am Final Table und die Rechenspiele ergaben, dass wir nur dann noch eine Chance zum Sieg hatten, wenn wir die Plätze 1-3, und Deutschland 2 Platz 4 belegen würde. Somit war Christian Wissmann von uns quasi unangreifbar. Zudem war wir vergleichsweise short, die Blinds waren bei 1000/2000, 200 Ante, und der Schnitt lag bei knapp 20.000 Chips. So waren unsere Chancen wohl eher theoretischer Natur, aber Österreich schien dch noch ein wenig zu zittern, bis Manuel Bednorz dann auf Platz 6 sein All In verlor, und das Turnier entschieden war. Martin Grath ging auf 5, Christian Wissmann auf 4, ich verlor meine letzten Chips auf Platz drei, sodass Andrea Trautmann an diesem Tag bereits zu ihrem 2. live-Heads Up ihres Lebens kam, das sie dann gegen 4 6 und gefloppten zwei Paar von Ulf Helmut Rieder verlor. Zweifelsohne hat Österreich damit völlig verdient das Event und die Teamreise nach Las Vegas gewonnen. Bad Beat Berlin bekam für Platz 2 immerhin noch je einen 100$ Gold-Token, den wir uns auch wahrlich verdient haben, und bei einem (oder zwei) Glas Champus war auch das Glück über unseren Erfolg bei uns sehr groß. Insgesamt gab es zwei Tage lang Poker pur. Das Team von Everest hat sich alle nur erdenkliche Mühe gegeben, uns ein grandioses Turnier zu bieten. das Alpine Palace Wolf ist eine Wucht, und auch beim anschließenden Cashgame zeigte das Casino, dass es sich dort durchaus lohnen kann, am Spiel teilzunehmen. Auch diese Nacht wurde teilweise mehr als lang. Bei Gelegenheit gibt es sicher einen Videobericht auf Pokersoap.de und natürlich ist zu hoffen, dass es alsbald zu einer Revanche kommen wird. Von mir aus auch wieder im Alpine Palace in Saalbach Hinterglemm.
Herzlichen Glückwunsch an Team Österreich und viel Erfolg und Lebensfreude in Sin City!!!
Endstand:
1 Ulf Helmut Rieder (Ö)
2 Andrea Trautmann (D1)
3 Stefan Schüttler (D1)
4 Christian Wißmann (D2)
5 Martin Grath (Ö)
6 Manuel Bednorz (D1)
7 Daniel Walter (S)
8 Alexander Quintana (D2)
9 Agry Zarza (Ö)
10 Nik Wageneder (Ö)
11 Marco Eisenring (S)
12 Marcel Koller (S)
13 Michael Himmel (Ö)
14 Leon Burkhard (S)
15 Dietmar Schmidt (D1)
16 Robert Kleene (D2)
17 Martin Frei (S)
18 David Bustamente (S)
19 Steve Helbig (D1)
20 Martin Ohde (Ö)
21 David Kämmerer (D2)
22 Stefanie Bergener (D2)
23 Rainer Pitsch (D1)
24 Achim Grimm (D2)
1.Österreich 92 Punkte
2.Deutschland 1 82 Punkte
3.Schweiz 71 Punkte
4. Deutschland 2 55 Punkte