Der Spielbetrieb ist weiter ausgesetzt!
Unser Ehrenmitglied Doyle Brunson ist gestorben.
Denis ist Online-Vereinsmeister 2020
Lennart gewinnt die Offene Berliner Double Flop Meisterschaft 2020
Lennart hat die 3. Offene Berliner Irish Pokermeisterschaft gewonnen.
Matthias ist Gewinner der Offenen Berliner PLO Meisterschaft 2020!
Denis gewinnt die Offene Berliner Crazy Pineapple Meisterschaft 2020
BBB wird elitärer |
Erstellt von Stefan Schüttler am 22.10.2008 |
Nachdem Bad Beat Berlin e.V. demnächst seinen 2. Geburtstag feiert und von 16 Gründungsmitgliedern an, inzwischen 330 Mitgliedernamen zählt, darunter 21 Ehrenmitglieder wie Sigi Stockinger, Andy Black, Isabel Mercier, Phil Ivey oder Doyle Brunson sollte man meinen, das Konzept des Clubs hätte sich inzwischen bewährt. Stattdessen ist genau das Gegenteil der Fall und gemäß dem Motto: “wer Bestand haben will, der muss sich beständig verändern”, ist man immer wieder neu auf der Suche nach eigener Identität.
Schnell war das Gründungslokal im Prenzlauer Berg zu klein geworden. Man ist vom eher “linken Szenebezirk” in eine eher als “rechts” verrufene Gegend am Bahnhof Lichtenberg gezogen. Zudem bekam man die Möglichkeit, mit dem Safe Berlin, einem Szene Club nahe Potsdamer Platz noch an einem weiteren Abend in der Woche Pokerpartys durchzuführen, wo sich wöchentlich regelmässig Schlangen zur Einlasszeit bildeten und bis zu 150 Pokerfreunde den Weg zu Bad Beat Berlin fanden. Dieses wie sämtliche weitere Angebote waren für alle Spieler kostenlos und BBB wollte ja gerade und ohne Ausnahme alle erreichen. Diversen Mitgliedern war dies nicht leistungsbezogen genug, man gab sich selbst 5 virtuelle Diamanten, gründete einen eigenen Verein, der vor allem das Training und den Wettkampfgedanken in den Fordergrund stellt und ganz bewußt die Mitgliederzahl auf ca. 60 begrenzt. Bad Beat Berlin dagegen stand weiter gerade allen Spielern offen, war aber nach einem knappen Jahr auch nicht so besonders traurig, als das Safe Berlin die eigene Schließung signalisierte. Trotz konstant über 100 Teilnehmern pro Abend hatte man dort vor allem erlebt, dass Pokerspieler gerne regelmässig grußlos erscheinen, sich an den Tisch setzen, allenfalls fragen, was es denn hoffentlich Großartiges nun zu gewinnen gibt, die Preise einstecken oder ohne wieder grußlos bis zur nächsten Woche von dannen zu ziehen. Die Fütterung von Enten am Stadtsee mag ähnlich Zulauf auslösen, aber größere Erfolge im Aufbau von persönlichen Beziehungen nach sich ziehen. Das Vereinsleben ging weiter und Bad Beat Berlin wuchs. Möglicherweise auch auf Kosten der Bar in Lichtenberg, die dermassen günstige Preise für Speis und Trank nahm und trotzdem außer BBB wohl kaum Publikum anziehen konnte. Plötzlich war die Tür verschlossen, der Strom abgestellt, der Betreiber pleite. Eine möglichst schnelle Lösung musste her und was lag näher, als sich mit den Pokerfreunden von 5 Diamonds kurzzuschließen, mit denen man sich diverse Doppelmitglieder teilt und die man, wenn man so möchte, als längst groß gewordenes eigenes sich selbständig gemachtes Familienmitglied betrachten könnte. Also zog man wieder um. Diesmal in den Bezirk Mitte, wo 5 Diamonds am Rosenthaler Platz, im alten Berlin im 2. Hinterhof in einem kultigen Keller sich eine eigene Lokation eingerichtet hatte. Hier gab es richtige Pokertische, hier gab es einen echten Berliner Barmann, hier gab es auch das eine oder andere Nagetier und nicht immer frisch renovierte Toiletten, und die Meinungen beim Publikum waren sehr gespalten. Einige waren begeistert, nun auch Montags dort spielen zu können und andere entschlossen sich, ihr Pokerspiel bei BBB schlicht zu beenden, solange es dieser karge Keller sei. Natürlich konnte einer solch konsumentenlastigen Haltung nicht einfach nachgegeben werden, und wer sich in einem Verein zu Hause fühlen möchte, der sollte hier auch selbst sich aktiv einbringen, und nicht nur ähnlich einem Spiel bei Hertha BSC kommen, mitfiebern, krakelen und wenn es ihm nicht paßt, einfach nur wegbleiben. Ebenso hartnäckig blieben jedoch auch im ZMF (so der Name des Kellers) diverse Pokefreunde, die trotz gegenteiliger Aufforderung auch weiterhin sich eigene Getränke mitbrachten, mal noch schnell an der Ecke kauften oder im Imbiss nebenan zum gleichen (günstigen) Preis kauften, sodass sich die Raummiete selten nur einspielte. Geld spielt ja bekanntlich bei BBB keine Rolle, bzw. es soll keine spielen und prinzipiell soll jedeR auch mitspielen können, ohne dabei etwas ausgeben zu müssen, wobei es hier durchaus ein wenig auf Solidarität ankommt, und wenn eben zu wenige sich ein Bier oder eine Cola leisten, dann kann man auf Dauer das Angebot leider nicht aufrecht erhalten. Diese Debatten und weitere Aufforderungen den Ort zu wechseln häuften sich, und als tatsächlich Mitglieder sogar mit nachhaltig konkreten Vorschlägen ankamen, schien es Zeit, sich bei Five Diamonds für die Aufnahme ganz herzlich zu danken, aber sich nun wieder neu zu orientieren. Neben diversen weiteren Angeboten gab es wieder die Möglichkeit, ins alte Lokal nach Lichtenberg zu ziehen, und da man dort ja bereits länger zu Hause war, und viele Mitglieder schon einmal regelmässig den Weg gefunden hatten, lag es nahe, es wieder dort zu versuchen. Aus der South Beach Bar/Read Beach Bar ist nun die Sport Bar Cafe 19 geworden. Essen wird keines mehr angeboten, die Getränkepreise sind realistisch, das junge weibliche Personal ist für Berliner Verhältnisse untypisch freundlich und bemüht. Es gibt im Vergleich zu früher eine neue Raumaufteilung, einen Billardtisch, diverse Monitore, Spielautomaten, demnächst Internet und längst Live Wetten z.b. auf das Montags parallel laufende 2.Ligaspiel. Bad Beat Berlin ist somit also nunin eine Höhle der Sportwetter gezogen. Die Getränke gibt es nicht geschenkt, das Lokal hat 24h rund um die Uhr geöffnet, der Montag gehört BBB und es geht in heller, wärmer und vor allem freundlicher Atmosphäre weiter auch um Poker. Es sollen sogar Spieler gesichtet worden sein, die dem Personal Trinkgeld gaben, das Bier ist vom Fass und die Tische und Stühle stehen auch jederzeit bereit, sodass ein geduldiges längeres Warten der Spieler in spe an der Bar, bis dass der Präsident persönlich nun kommt und alles möglichst alleine aufbauen darf nun ebenfalls entfallen kann. An Hinterhofkellercharme hat Bad Beat Berlin nun sicherlich eingebüst, aber möglicherweise ist auch das ein Ausdruck vom “Erwachsenwerden”? Wer einen guten Service möchte, der muss auch bereit sein, dafür etwas zu geben. Wer professionell in freundlichem Umfeld bedient werden möchte, der möge sich eine entsprechende Lokation suchen und man staune, selbst die Rückmeldungen zum Wechsel bislang sind durch die Bank weg sehr positiv und freundlich. Natürlich kann man bei BBB auch weiterhin nur ohne eigenen Geldeinsatz spielen. Alle ab 18 sind herzlich willkommen, die Sport Bar wird in gewissen Bereichen Toleranz zeigen, auch wenn mal jemand kein Getränk kaufen möchte, und Bad Beat Berlin trifft sich weiter jeden Montag nun in der Sportbar Cafe 19, Frankfurter Allee 248. Mehr Diskussionsmöglichkeiten dazu hier
Pokerolymp hat sich dem Thema inzwischen nun auch angenähert :-)
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