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Rubrik: BBB Aktuell >> Berlin
Gio und Sebastian gewinnen die Offene Tandem-Poker-Meisterschaft 2016
Die "Offene Berliner Tandem-Poker-Meisterschaft" stand auch in diesem Jahr wieder auf dem Spielplan von "Bad Beat Berlin". Und wie im letzten Jahr fand sich auch 2016 eine nahezu ideale Zahl von 20 Spielern ein, um ein von möglichst viel Spielspaß und Spannung geprägtes "No Limit Hold’em"-Poker-Turnier auszutragen.
"Nahezu ideal" war die Anzahl der Teilnehmer, weil es galt, jeweils Zwei-Spieler-Teams zu bilden, die in diesem besonderen Turnier-Format als Einheit agieren sollten. In jeder Hand musste ein Spieler des Teams die Preflop-Spielentscheidung treffen, am Flop musste dann der andere Spieler des Teams fortsetzen, am Turn traf wieder der erste Spieler die Entscheidung und am River wieder der zweite.
Das Turnier-Format bot damit auch einen Lerneffekt, der sonst beim Poker eher nicht vorhanden ist. Denn beim "normalen" Pokerspiel trifft ja jeder Spieler alle Entscheidungen für sich (natürlich - im Idealfall :-D - unter Berücksichtigung des Spiels der Gegner). Und ohne Showdown bleibt oft genug verborgen, was andere Spieler überhaupt für Karten halten, denn gerade darüber will man seine Gegner ja im Unklaren lassen oder gar täuschen.
Hier jedoch konnte man nun interessante Einblicke in die "Range" seines Team-Kollegen bekommen und musste andererseits auch die Spielweise und die Überlegungen des Mitspielers in das eigene Spiel einbeziehen.

20 Spieler waren also am Start und konnten sich recht schnell zu zehn Teams zusammenfinden, die sich dann auf zwei Tische mit je 5 Teams verteilten. Neben der natürlich überwiegenden Anzahl von BBB-Spielern waren auch wieder etliche Gäste bei diesem Offenen Pokerturnier dabei, darunter Torsten und Felix vom "Fairplay"-Pokerclub (als "Team Fairplay") und die vereinslosen Titelverteidiger, die Gebrüder Ralf und Romano Reuter (als "Team Brother").

Da das Turnier als Ein-Tages-Turnier geplant war, musste zwar ein recht flotter Zeitplan eingehalten werden. Aber Tom, der die Verantwortung für die Uhr und die Blindstufen übernommen hatte, war ein Garant für eine ausgewogen tiefe Struktur über den ganzen Turnierabend hinweg ohne zu großen zeitlich bedingten Glücksfaktor. Dafür gebührt ihm ein besonderer Dank!

Immerhin dauerte es auch gut zwei Stunden, bis das erste Team (Andreas K./Robert M.) sämtliche Chips verspielt hatte. Kurze Zeit später war dann auch für "Team Humboldt" (Hanno/Roy) Schluss.
In "Bad Beat"-Manier traf es danach Team Tom/Bert, das alle Chips an das "Team Brother" verlor, nachdem dieses mit einem getroffenen "gut shot" am River die Nuts gezogen hatte.
Zweifellos hatte "Team Brother" (also die Vorjahressieger Gebrüder Reuter) die Titelverteidigung fest im Blick und konnte mit aggressivem Spiel und guten Moves auch über lange Strecken den Chip Lead an seinem Tisch behaupten.
Am anderen Tisch war inzwischen das "Team Fairplay" ausgeschieden, so dass zum "Final Table" zusammengelegt wurde.
Hier hatte das Team Tino/Holger als erstes "ausgespielt" und belegte damit den 6. Platz.
Danach traf es das "Team Reddie" (René/Eddie), das sich zwar bis dahin gut gehalten hatte, aber insgesamt doch recht glücklos und damit letztlich auch chancenlos blieb.
"Team Opposition" (Andreas A./Denis) war es dagegen inzwischen gelungen, einen großen Teil des Stacks von "Team Brother" zu gewinnen. Mehrere Hände konnten die eigentlich recht unterschiedlich agierenden, aber als Team hier wirklich gut harmonierenden Spieler Andreas A. (meist sehr tight) und Denis (auch mal loose-aggressive) für sich entscheiden und dabei insbesondere zwei große Pötte einstreichen. (Die Laydowns von "Team Brother" in diesen Händen waren - im Nachhinein betrachtet - zwar wohl gut und "richtig", die meisten Chips waren aber eben trotzdem weg.)

Eine Schlüsselsituation des Turniers ergab sich dann, nachdem Andreas A. mit Assen preflop geraist hatte und einen Call von Gio ("Team Bella Berlin") bekam. Der Flop brachte QcQd5d. Denis setzte mit den Assen und einer Conti-Bet fort. Daraufhin ging Sebastian vom "Team Bella Berlin" jedoch "all in". Nach reiflicher Überlegung callte Denis schließlich und sah dann, dass sein Call eigentlich großartig war. Denn Sebastian zeigte keine weitere Q sondern Kd9d und hatte letztlich "nur" einen 'flush draw' mit einer Gewinnchance von 30% als Semi-Bluff gepusht. Der Turn brachte jedoch mit Td tatsächlich sofort den Flush, und der hielt auch am River, da keins der nun für "Team Opposition" verbliebenen wenigen Outs dort auftauchte.
"Team Bella Berlin" setzte sich dadurch mit großem Stack an die Spitze.
Inzwischen recht short ging "Team Brother" kurze Zeit später "all in", Lennart (im Team mit Matthias L.) machte den Call (mit Ax) und gewann. Platz 4 ging damit an Ralf und Romano.
Team Lennart/Matthias L. gab nicht lange danach allerdings seine letzten Chips an "Team Opposition" ab und belegte den 3. Platz.
Im Heads-Up machte "Team Bella Berlin" dank des deutlichen Chip-Vorsprungs nun natürlich maximalen Druck.
Ein "all in" von Sebastian konnte Denis jedoch mit der gefundenen AQ-Hand recht leicht callen. Sebastian hielt "nur" T6o, zwar zwei "live cards", aber eben doch nicht gerade stark. AQ behielt tatsächlich die Oberhand und brachte den Verdoppler für "Team Opposition".
Damit waren Denis und Andreas plötzlich recht nah an die Führenden herangerückt, und das Heads-Up war durchaus wieder offen.
Schon in der nächsten Hand fand Andreas ein Paar Achten und ging nun seinerseits "all in". Gio überlegte nicht lange und machte den Call mit KJo - letztlich ein "coin flip", der - wie so oft am Ende eines solchen Turniers - die Entscheidung bringen sollte.
Die etwas höhere Gewinnwahrscheinlichkeit von 54/46% preflop nützte Andreas und Denis jedoch nichts, da der Flop sofort einen J zeigte und die Siegchancen und -hoffnungen von "Team Opposition" auf 2 Outs reduzierte. Turn und River brachten keins dieser beiden Outs. Und so hatten die Spieler von "Team Bella Berlin" das glückliche Ende für sich und den Turniersieg (und auch einen Platz in der "Hall of Fame" von BBB) errungen.

Herzlichen Glückwunsch an Gio und Sebastian, die Sieger der 2. Offenen Berliner Tandem-Poker-Meisterschaft 2016 bei Bad Beat Berlin e.V.

Vielen Dank auch an alle anderen Spieler für ihre Teilnahme.