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WSOP Spezial: Erster Reisebericht |
Erstellt von Administrator am 04.07.2007 |
Es gibt Tage, die sind deutlich laenger als 24 Stunden. Und dabei meine
ich jetzt nicht nur gefuehlte Zeit, nein so auch ganz konkret anhand
der Stunden liegen zwischen Aufstehen und ins Bettchengehen, hin und
wieder, aus ausgergewöhnlich lange Momente und Begebenheiten.
Nachdem ich bereits um 4 Uhr und damit dann doch 3 Stunden zu frueh am
Flughafen Tegel mich eingefunden hatte, weil man bei der Codor Hotline
strikt darauf bestand, ich muesse aus Sicherheitsgruenden bei Fluegen
in die USA 3 Stunden vor Ablug mich am Checkin einfinden, waehrend man
diesen dort in Tegel erst 1 Stunde vor Abflug aber ueberhaupt erst
eroeffnet, und man mir etwas bedauernd, bzw. empoert mitteilte, das mit
den 3 Stunden vorher sei nunmal gar nicht zu machen. Hatte ich also
Zeit, mir mal wieder Gedanken zu machen, zu meditieren, oder einfach
nur mued auf dem Flughafen rumzusitzen. Checkin verlief dann ganz
problemlos, in Franfurt lief ich ganz zielstrebig zum Anschlusscheckin,
dort gab es ein bisschen Schlangestehen fuer Frlassen, es gab Beafsteak
zum Mittag und Kartoffelsalat zum Abend und da die Sonne nicht
untergehen wollte, konnte man vom Flugzeug aus die Rocky Montains und
die dahinter liegende Wueste in der Mittagshitze aus 10000 Metern Hoehe
bestaunen. Staunen durfte ich auch, als wir ueber einige aufgestauste
weitflaechige Seen hinweg, zum Landeanflug auf Las Vegas dahinglitten
ueber die ungeheuere Weitlaufigkeit dieser Stadt in der Wueste.
Zuweilen etwas zwanghaft oder paranoid hatte ich mir durchaus immer mal
wieder Sorgen darueber gemacht, ob wohl nun auch alles klappt. So ganz
alleine zum ersten Mal in die USA unterwegs, die Adresse noch kurz
morgens auf dem Tegeler Flughafen per Handy aus Las Vegas erfragt bzw.
endlich herhalten, den Mietwagen bereits aus Berlin gebucht, die
ueberaus ehrgeizig neugierigen Einreiseformulare im Flieger nicht so
ganz meiner persoenlichen Ueberzeugung gemaess ausgefuellt und mir mit
Harald bereits einen Notfallplan ausgearbeitet, wohlwissend, dass er
nun gar nichts nuetzt, werde ich sogleich erst gar nicht ins Land
gelassen war es nun endlich soweit: ich hatte us-amerikanischen Boden
betreten, wenn auch noch nicht in das Land imigiert. Hiervor hat die US
Regierung ein kleines Begruessungsritual sich ausgedacht, und nach
recht uebersichtlichem aber nervoesem Anstellen, dem Abgeben meiner
Einreiseerklaerungen bzw. eher Nichterklaerungen, der elektronischen
Erfassung meiner Fingerabdrucke sowie meiner Frontalansicht, der Frage
ob ich etwas zu essen bei hatte, die ich wahrheitgemaess mit einem "not
realy" beantwortete und einen fragenden Blick erntete, "meat" -"No, no
meat", "Im for holiday", "Staying one week", "in Germany Im employeed"
und dann war ich drin. Mein in Tegel noch extra in eine große
Plastikfolie eingetüteter Rucksack fand sich tatsächlich auch an und
dann ich da: Las Vegas, Stadt meiner zumindest zeitnahem TagTräume!
Nun also tasaechlich im Lande liess ich mich sogleich mit dem
Shuttlebus zur Autovermietung fahren, und tatsaechlich, man fuehlte
sich für meine Buchung zuständig, und nach allerlei Pass- und
Führerscheinkopiererei stand ich in der Tiefgarage neben meinem nun 7
tägig neuen Auto. Durchaus nicht zu meiner Überraschung ein
Automatikwagen, konnte ich mich über eine Caprioausfuehrung freuen, und
auch wenn ich mir erst noch den elektronischen Mechanismus des Oeffnens
zeigen lassen musste: ruckzuck war ich bereits unterwegs. Nach Anruf
bei meinen Gastgebern in spe hatte man mir noch recht vage eine
Wegbeschreibung zukommen lassen, die per SMS ergaenzt wurde, zum sicher
ersten Mal in meinem Leben nicht nur in den USA, mit einem Caprio auf
der Strasse musste ich an einer Ampel auch noch alsgleich aus meinem
Rucksack die Sonnenmilch kramen, um zu verhindern, gleich bei der
Anfahrt mir im Auto bereits einen heftigen Sonnenbrand zuzuziehen. Dank
der beinahe stringenten Schachbrettarchitektur von Las Vegas war es
daraufhin tatseachlich gar nicht so schwer, die durchgegebene Adresse
sogleich auch zu finden. Etwas ausserhalb und doch recht zentral konnte
ich ca 30 Minuten später, stolz ob meines Pfadfindererfolgs vor der
gesuchten Villa vorfahren: ca starke 20 Stunden nach Verlassen meiner
familiären Heimat in Berlin hatte ich nun mein Ziel erreicht. Angenehm
überrascht und sehr freundlich empfangen, wartete dort nicht nur ein
eigenes Diensthandy, sowie eine Art Presseausweis auf mich, auch ein
grosszügiges eigenes Zimmer, Swimmingpool, Computer, Grossbild TV...
sowie nicht zuletzt mit Emu und Alex 2 clevere und gewitzte Zeit- und
Wohnungsgenossen in der www.hochgepokert.tv Villa. . Nach kurzem,
innerlich noch leicht aufgewuehltem Auspacken konnte ich es mir
natuerlich nicht nehmen lassen, alsbald mit den anderen in Rio, dem
Austragungsort der WSOP zu fahren. Von Müdigkeit kaum eine Spur zogen
wir also los, mit dem Cabrio durch Las Vegas, schnurstracks zum Rio,
rauf auf den Parkplatz und rein ins Vergnügen. Tatsächlich hatte ich
das Rio noch gar nicht betreten, als mir kurz davor am Eingang der
viermalige Braceletgewinner Scotty Nguyen mehr der weniger direkt vor
die Fuesse lief, bzw. sich mit einigen Groupies ablichten liess. Was
also lag naeher, bereits jetzt die Tauglichkeit meiner mitgebrachten
"Honary-Membership"-Bad Beat Berlin Mitgliedsformulare zu testen, und
nach kurzer Überredung war es amtlich und auch gefilmt: die lebende
Pokerlegende Scotty Nguyen ist das erste Ehrenmitglied von Bad Beat
Berlin e.V.!!!
Desweiteren durfte ich mich mit den Örtlichkeiten vertraut machen, habe
Zutritt zum Presseraum und den Freigetränken, sowie kann mich praktisch
ungestört im Turnierraum bewegen. Eine Aufzählung all der Pokerheronen,
die mir über den Weg gelaufen sind, bzw. mir erst noch live vor Augen
geführt wurden, wuerde hier wahrlich den Rahmen sprengen. Insgesamt
habe ich viele sehr freundliche, offenherzige und engagierte
Pokerspieler erlebt, zog, videofilmend und hochgepokert.tv
unterstuetzend durch die Tischreihen, und es war noch Ortszeit bereits
23 Uhr -also in Deutschland 8 Uhr morgens als wir uns auf den Heimweg
machten, nicht ohne noch an einer Tankstelle und einem kleinen
Supermarkt Halt zu machen, um fuer meine Mitbewohner noch eine
Mitternachtsmalzeit zu organisieren und fuer mich ne Zahnpasta. Ich
hatte mir -im inneren Zeitplan nun doch etwas verwirrt- bereits im Rio
noch eine Pizza gegoennt und war doch froh, nun wieder "zu Hause" zu
sein, selbstverstaendlich und gewohnheitsmässig nicht, ohne nochmals
meine eMails zu checken um alsbald doch ins Bett gehen zu konnen.
Das alles geschrieben und nun erst nachgetragen, Morgens um 6:27 Uhr,
wohlwissend, dass ich sicher sehr lange brauchen werde, um alleine die
Erlebnisse von hier ausreichend in mir gewirkt haben zu lassen. Zudem:
ein neuer Tag steht praktisch vor der Tür, die Sonne scheint bereits
wieder auch an Tag 4, und also auf zu neuen Taten.
Soweit also ein erster Reisebericht, und ich hoffe, er regt dazu an, im
naechsten Jahr eine gemeinsame Bad Beat Berlin e.V. meats WSOP in Las
Vegas Vereinsreise zu unternehmen. Ich finde, es lohnt sich wirklich...
werde aber weiterhin versuchen, hier entsprechend Werbung fuer diese
Idee zu machen...